Merkels CeBIT-Appell: Menschen bei Digitalisierung mitnehmen

Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrer Eröffnungsrede der CeBIT 2017. Bildquelle: © phoenix / YouTube

Bei der Eröffnungsrede der Technologiemesse CeBIT, dessen Hauptaugenmerk in diesem Jahr auf neuen Technologien wie Drohnen, Robotern oder der künstlichen Intelligenz liegt, richtete die Bundeskanzlerin einen unmissverständlichen Appell an die Vertreter der Industrie. Die schnell fortschreitende Digitalisierung dürfe nicht an den Menschen vorbeigehen. Lebenslanges Lernen sei zudem unverzichtbar. Der japanische Ministerpräsident unterstützte Merkels CeBIT-Appell und befürwortet eine enge Zusammenarbeit bei der Digitalisierung.

Merkels CeBIT-Appell – deutliches Zeichen an die Industrie

Die Technologiemesse CeBIT lockt auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Aussteller aus allen Ländern der Welt nach Hannover. Rund dreitausend von ihnen stellen ab heute ihre neusten Innovationen zur Schau. Es werden auf der fünftägigen Messe über 200.000 Besucher erwartet. Die Schwerpunkte liegen in diesem Jahr auf Technologien wie

  • der Robotik,
  • der Entwicklung und Darstellung von künstlicher Intelligenz,
  • sowie auf Drohnen, die in konkreten Anwendungsbeispielen gezeigt werden.

Das offizielle Partnerland der CeBIT Japan, von welchem auch der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe angereist ist, zeigt mit 120 Ausstellern besonders starke Präsenz.

Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnete die Technologiemesse mit eindringlichen Worten an die Industrie. Sie warnte davor, die Menschen beim digitalen Wandel nicht zu vergessen. Es gehe dabei besonders um die Menschen, die durch die rasant fortschreitende Digitalisierung verunsichert sind, und das seien Millionen.

Die Verantwortung bei der Bekämpfung dieses Zustandes liege aber nicht nur auf Seiten der Politik. Die Industrie müsse ebenfalls ihren Anteil dazu beitragen. Zudem sei es von großer Bedeutung, das Bildungssystem anzupassen um dem Zeitalter der Digitalisierung gerecht zu werden. Die Menschen müssten sich dem lebenslangen Lernen gegenüber offen zeigen.

Japanischer Ministerpräsident unterstützt Merkels CeBIT-Appell

Kanzlerin Angela Merkel und der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe vollzogen gemeinsam den traditionellen Messerundgang und informierten sich an zahlreichen Messeständen über die aktuellsten Trends im Zeichen der Digitalisierung.

Ministerpräsident Abe äußerte sich ebenfalls in eine ähnliche Richtung, in die schon Merkels CeBIT-Appell ging und warnte vor den sozialen Folgen der Digitalisierung: „Wir dürfen keine Situation entstehen lassen, in der nur bestimmte Menschen Reichtum anhäufen oder Gesetzlose profitieren.“ Des Weiteren betonte Abe die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Japan und Deutschland im Zuge des digitalen Wandels.

„Dass die Maschinen die Menschen ersetzen könnten, eine derartige Angst gibt es in Japan nicht.“

Shinzo Abe, Japanischer Ministerpräsident


Merkel setzt ebenfalls auf die Vorteile einer engen Zusammenarbeit und lobte Japan ausdrücklich: „Wir spüren, dass auf der Welt das Tempo hoch ist und mit Japan haben wir einen Freund, der sich dieses hohe Tempo zu Nutzen macht.“ Deutschland und das in der Digitalisierung eher langsame Europa könnten von Japan lernen, wie neuen innovativen Technologien offen gegenübergetreten werden könne.

Eine zügige Standardisierung bei der Digitaltechnik sei zudem von großer Bedeutung, speziell im Hinblick auf das angestrebte Freihandelsabkommen mit Japan.

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