Seit gestern ist es möglich, Google als Suchmaschine für persönliche Dokumente zu nutzen. Denn der US-amerikanische Konzern hat seine hauseigene Suchmaschine mit einer neuen Funktion ausgerüstet. Mit der „persönlichen Suche“ lassen sich bis jetzt E-Mail-Dokumente und Fotos aus der Cloud aufspüren. Weitere Funktionen sind in Planung.
Nützliche Funktion oder Datenspionage? – Google durchforstet persönliche Cloud
Wer nach nützlichen Informationen sucht, der nutzt in der Regel die Suchmaschine Google. Da mittlerweile unzählige Informationen auf den Google-Servern gespeichert sind und sich der Google-Algorithmus permanent verbessert, ist eine Suche auch meistens erfolgreich.
Nur wer nach persönlichen Dokumenten Ausschau hält, dem konnte Google bislang nicht helfen. Seit gestern ist es jedoch möglich, mithilfe der persönlichen Suche gezielt auch die eigenen Datenbanken zu durchforsten, sofern diese auf einem Google-Server hinterlegt sind.
„Persönliche Suche“ nennt Google den neuen Tab, der fortan für jeden Google-User nutzbar ist. Allerdings ist der Dienst bislang nur verfügbar, wenn man mit dem persönlichen Google-Account angemeldet ist, was durchaus Sinn ergibt. Andernfalls könnte ja jeder auf private Inhalte zugreifen.
Was erst einmal nützlich klingt, ruft aber jetzt schon Datenschützer auf den Plan. Diese können allerdings beruhigt sein, denn unter den Google-Sucheinstellungen lässt sich auswählen, ob man diese Funktion nutzen möchte oder nicht. Zudem ist sichergestellt, dass man nur auf die eigene Datenbank zugreifen kann. Andere User können selbstverständlich nicht an die persönlichen Datensätze gelangen.
Nur Gmail und Google Photos werden durchsucht
Bislang befindet sich die persönliche Suche von Google allerdings noch in den Kinderschuhen. Denn bisher lassen sich lediglich E-Mail-Dokumente aus Gmail sowie über die Google „Photos-App“ in die Cloud geladene Bilder über die Suchmaschine wiederfinden bzw. in den Suchergebnissen anzeigen.
Die Idee dafür ist übrigens nicht gänzlich neu. Immerhin konnte der persönliche Google-Kalender auch vor der neuen Suchfunktion über die herkömmliche Suche abgefragt werden. Allerdings wurden globale und persönliche Suchergebnisse vermischt.
Dies hat sich zumindest in Ansätzen nun geändert. Wird die persönliche Suche aktiviert, so werden auch ausschließlich persönliche Dokumente, die für den jeweiligen Suchbegriff relevant sind, in den Suchergebnissen präsentiert. Die Anfrage „München“ beispielsweise würde ausschließlich Dokumente anzeigen, die mit dem Keyword „München“ „getagt“ sind.
Weitere Funktionen in Planung
Welchen Mehrwert die neue persönliche Google-Suche dem Nutzer bietet, sei vorerst dahingestellt. Mehr als ein bis zwei Klicks dürften Google-Nutzer dadurch nicht einsparen. Aber sei es drum, Google will die persönliche Suche weiter ausbauen und so ist damit zu rechnen, dass bereits in den nächsten Wochen bis Monaten auch in Google Drive oder dem Play Store nach persönlichen Inhalten gesucht werden kann, was den Nutzwert deutlich steigern dürfte.
Die „Google persönliche Suche“ versteckt sich übrigens zwischen den Tabs „Bilder“, „News“ und „Maps“ und muss extra angewählt werden. Bislang steht die Suche nur für den Desktop- bzw. mobilen Browser zur Verfügung. Es ist indes davon auszugehen, dass auch die Google-App für Android und iOS schon bald ein Update erhalten wird.
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