Donald Trump an der Macht: Die Folgen für das Silicon Valley

Böse Augen in US-amerikanischer Flagge
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Mit dem überraschenden Wahlsieg Donald Trumps zum 45. Präsidenten der USA wird sich die Welt verändern. Die teils abstrusen Vorhaben des Milliardärs spalten nicht nur das eigene Volk, sondern die gesamte globale Gesellschaft. Nach dem Brexit ist Trump der zweite schwerwiegende Einschnitt in die globalisierte Wirtschaft. Auch die IT- und High-Tech-Branche steht vor extremen Veränderungen. Die Folgen für das Silicon Valley, dem Tal der weltmarktführenden Konzerngiganten, sind ungewiss. Ein Treffen in New York im Trump Tower zwischen den Konzernchefs und dem neuen Präsidenten soll die ersten Annäherungsversuche ermöglichen.

Trump und Silicon Valley – eine ungewollte Partnerschaft

Nun ist es also soweit. Donald Trump wurde als 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vereidigt. Weltweite Protestmärsche, Ausschreitungen während seiner Ernennung und eine tief gespaltene amerikanische Gesellschaft gehen mit einher. Die Beliebtheit des Milliardärs hält sich in allen Teilen der Welt recht deutlich in Grenzen.

Der innovativste und mächtigste Wirtschaftsstandort der USA, das Silicon Valley samt seiner Konzerngiganten wie Amazon, Apple, Google und Facebook, stand während des harten Wahlkampfes nahezu geschlossen hinter der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton. Doch mit dem überraschenden Wahlsieg des Republikaners Trump sind auch die Wirtschaftsriesen der digitalen Welt gezwungen, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen.

Denn sie brauchen Donald Trump auf ihrer Seite, ebenso wie der Milliardär das Silicon Valley benötigt. Schließlich lautet eines seiner Wahlversprechen, über 25 Millionen neue Arbeitsplätze zu schaffen – und für dieses Vorhaben spielt das High-Tech-Tal in der Nähe von San Francisco eine elementare Rolle.

Folgen der Trump-Wahl für Silicon Valley noch nicht abzusehen

Eine Verhandlungsbasis zwischen den Konzerngiganten und der Trump-Regierung zu schaffen oder zumindest eine Ebene, auf der diskutiert werden kann, scheint mit einem Blick auf die Unternehmenskultur der High-Tech-Firmen und die ideologischen Ansichten des neuen Präsidenten nahezu aussichtslos.

Zahlreiche Themen, bei denen Streitigkeiten und Konflikte vorprogrammiert sind. Dennoch haben die Chefs der Konzernriesen eine Einladung zu einem ersten Treffen in New York mit der neuen amerikanischen Regierung angenommen.

Erstes Treffen zwischen Trump und Konzernchefs steht bevor

Die neue Regierung um Donald Trump, seine Berater und die künftigen US-Minister stehen für eine Politik, die auf nationale Abschottung, Egozentrik und Konfrontationskurs setzt. Zudem sind die meisten politisch nun Verantwortlichen nicht gerade als Freihandelsbefürworter bekannt.

Das neue Kabinett besteht größtenteils aus gut betuchten Hedgefonds-Managern und Konzernchefs, die zusammengerechnet auf ein Vermögen von über 4,5 Milliarden US-Dollar kommen, das 3,7 Milliarden US-Dollar schwere Trump-Imperium nicht miteinbezogen.

Wirtschaftlich betrachtet sind sie also mehr als erfolgreich. Allerdings verfügt die Mehrheit des Kabinetts über kaum bis keine Erfahrung in puncto politische Verantwortung. Unter anderem deswegen blicken die Taktgeber aus dem Silicon Valley in ungewisse Zeiten.

Ein erstes Treffen zwischen dem neuen Präsidenten der USA, seinem Vize-Präsidenten Mike Pence, einigen politischen Beratern und den wichtigsten Vertretern des „Tals der Zukunft“, wie beispielsweise Apple-Chef Tim Cook, Google-Boss Larry Page, Tesla-CEO Elon Musk oder Amazon-Gründer Jeff Bezos, hat nun jedoch stattgefunden.

Ruft einfach meine Leute an, ruft mich an, das macht keinen Unterschied. Wir haben hier keine formale Befehlskette.

Donald Trump

Pikanterweise war der Twitter-Chef Jack Dorsey laut Medienberichten nicht eingeladen – und das obwohl Donald Trump seinen halben Wahlkampf über den Kurznachrichtendienst laufen ließ.

Begonnen hatte der US-Präsident das Treffen in seiner betont direkten Art, indem er den Bossen der Konzernriesen in Zukunft ein offenes Ohr versprach. Der zentrale Gesprächsinhalt drehte sich um die Schaffung neuer Arbeitsplätze und das Wirtschaftswachstum.

Versöhnliches Ergebnis und gemeinsame Interessen

Die Stimmung während des Treffens sei entspannt und locker gewesen, sagte ein der Gesprächsrunde beiwohnender Berater. Nach dem harten Wahlkampf und der klaren Unterstützung der Tech-Konzerne für Hillary Clinton wurden nun von beiden Seiten versöhnliche Töne angeschlagen.

Bei der rund zweistündigen Gesprächsrunde wurde versucht, die Kontroversen auszugleichen und einen Schritt aufeinander zuzugehen, denn beide Parteien wissen: ganz ohne die andere Seite geht es nicht. Dabei wurden auch gemeinsame Interessen festgehalten, die zukünftig als Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit der Politik und den Wirtschaftsgiganten dienen sollen:

  • Stärkung der US-amerikanischen Wirtschaft
  • Schaffung neuer Arbeitsplätze
  • Weniger Regulierungen des Marktes
  • Steuerreform bei der für die Auslandsgewinne ein niedrigerer Steuersatz als die aktuellen 35 Prozent gilt

Wie sich die tatsächlichen Folgen für das Silicon Valley letztendlich darstellen, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass das liberale Selbstverständnis des „Tals der Zukunft“ und die teils äußerst fragwürdigen ethisch-nationalistischen Ansichten Donald Trumps sich nicht besonders häufig überschneiden. Daher wird es zukünftig recht schwer werden, manchen Konflikten aus dem Weg zu gehen. Es bleibt spannend.

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