Amazon Echo vs. Google Home – Welcher Lautsprecher ist besser?

Amazon Echo
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Das Smart Home stellt gewissermaßen das intelligente Zuhause der Zukunft dar. Derzeit lassen sich wichtige Geräte wie die Heizung oder Lichtanlagen im Smart Home über das Smartphone steuern. Zukünftig soll es noch einfacher werden: mithilfe von Sprachsteuerung. Möglich machen soll dies ein neuartiger Lautsprecher mit dem Namen Amazon Echo, der das „Internet of Things“ mit der bereits aus vielen Smartphones bekannten Sprachsteuerung verknüpft.

Doch natürlich bleibt der Amazon Echo nicht ohne Konkurrenz. Der Suchmaschinengigant Google bringt im Frühjahr 2017 den „Home“ auf den Markt und will dem Versandhändler ordentlich Konkurrenz machen. Doch welcher Lautsprecher ist nun besser? Amazon Echo oder Google Home? Wir geben einen Aus- und Einblick.

Was ist der Amazon Echo?
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Amazon Echo bestellen – warten auf die Einladung

Bereits Ende 2016 war es möglich, den Amazon Echo käuflich zu erwerben. Mit nicht gerade günstigen 180 Euro mussten Käufer allerdings den einen oder anderen Euro auf den Tisch legen, gerade wenn man bedenkt, dass der Amazon Echo eigentlich „nur“ ein Lautsprecher ist. Obendrein war es für viele Interessenten anfangs gar nicht möglich, den Echo zu bestellen, denn der Versandhändler führte ein umständliches Einladungsverfahren ein, um den Absatz der Geräte zu steuern.

Dies ist auch derzeit noch der Fall. Soll heißen: Wer den Amazon Echo bestellen möchte, der muss erst einmal eine Registrierung abschließen. Wie lange es dauert, bis die Einladung dann im E-Mail-Postfach landet, ist nicht klar. Amazon spricht von Wochen.

Amazon Echo Einladungsverfahren
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Was kann der Amazon Echo? – Funktionen im Blickfeld

Was den Amazon Echo im Vergleich zu anderen Bluetooth-Lautsprechern so besonders macht, ist seine Doppelfunktion. Denn das Amazon-Gerät dient nicht nur zur WIedergabe von Audio-Inhalten, sondern auch als Sprachsteuerungsmodul für das eigene Smart Home. Möglich macht dies das Amazon-eigene Sprachsteuerungssystem, welches sich „Alexa“ schimpft.

Mit einem simplen „Alexa, tu dies“ und „Alexa, tu das“ ist es sodann möglich, im Smart Home das Licht auszuschalten, die Heizung aufzudrehen oder anderweitige Dinge zu erledigen, wenn man nicht von der Couch aufstehen möchte. Ferner lassen sich auf den Echo von Amazon Applikationen laden.

Angepriesen werden derzeit bekannte App-Anbieter wie MyTaxi oder Chefkoch. Wer also keine Lust hat, in der Küche permanent auf sein Smartphone zu starren, während er kocht, oder aber ein Taxi in der Nähe sucht, gibt Alexa einen Befehl und kurzerhand liest eine übrigens durchaus menschliche klingende weibliche Stimme das Rezept vor oder gibt eine Taxibestellung auf.

Sprachbefehle für Alexa
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Aktuell ist von bereits über 3.000 Apps die Rede, die der Amazon Echo in der Cloud speichert und bei Bedarf nutzen kann, auch wenn Amazon die Applikationen nicht Apps nennt, sondern „Skills“. Dabei ist davon auszugehen, dass bereits in den nächsten Wochen einige App-Anbieter auf den Echo-Zug aufsteigen werden.

Denn Amazon hat mit „Alexa Fund“ ein nicht gerade unattraktives Förderprogramm ins Leben berufen, welches sich speziell an App-Entwickler richtet, die noch den einen oder anderen Euro für die Konfiguration Echo-spezifischer Apps benötigen. Aktuell wird das Projekt mit 100 Millionen US-Dollar gefördert.

Echo-Funktionen in der Übersicht

  • Spracherkennung: Der Amazon Echo stellt die Geräteweiterentwicklung des Amazon Echo Dot dar, der ebenfalls wie der Echo als Spracherkennungs-Device für das Smart Home herhalten kann. Allerdings ist der Dot kein Lautsprecher, sondern eben nur ein Spracherkennungs-Modul. Die Kommunikation mit Alexa gestaltet sich in der Regel denkbar einfach.

    Zwar muss vor jedem Befehl „Alexa“ angerufen werden, doch dafür reagiert das System auch dann, wenn man einmal etwas weiter entfernt ist – sogar dann, wenn lautere Umgebungsgeräusche einen das eigene Wort kaum noch verstehen lassen.

    Natürlich muss auch eine streng geregelte Syntax eingehalten werden. Wer die Worte nicht in der korrekten Reihenfolge ausspricht, der erhält von Alexa entweder gar keine Antwort oder muss sich mit der Reaktion „Ich habe die Frage leider nicht verstanden.“ begnügen.

    Auch wenn Alexa bereits viele Funktionen und Befehle beherrscht, muss das Amazon-System mit den typischen Problemen kämpfen, vor allem betrifft dies die Verständnis-Probleme in der Kommunikation und die bescheidene Datenbank. So kann Alexa beispielsweise Auskunft darüber geben, wer der nächste Gegener des FC Bayern München ist, den gesamten Bundesligaspielplan oder kommende Gegener des Hamburger SV weiß Alexa allerdings nicht.

  • Smart-Home-Steuerung: Im Wesentlichen soll der Amazon Echo aber natürlich die Devices im Smart Home steuern. Dank der Smart Home Skill API lassen sich dann auch die typischen Geräte von Philips Huw oder Natatmo anwählen. Praktischerweise sind die Skills für Smart-Home-Devices bereits in die Alexa-App integriert. Alles, was der Nutzer noch machen muss, ist, die Dateninhalte herunterzuladen.

    Die Steuerung selbst ist dann nahezu einwandfrei möglich. Mit einer durchschnittlichen Verzögerung von zwei Sekunden liegt der Echo voll im Soll und ermöglicht auf diese Weise eine zügige und intuitive Smart-Home-Steueurng.
  • Apps: Mit den bereits erwähnten 3.000 bereits in der Cloud gespeicherten Apps kann sich der Amazon-Lautsprecher rühmen, bereits ein umfassendes Funktionsspektrum abzudecken. Von der Wettervorhersage bis zur Spotify-Steuerung ist nahezu alles denkbar, was den Alltag zu Hause um einiges erleichtern kann. Da in naher Zukunft noch mit vielen weiteren App-Anbietern zu rechnen ist, dürften sich Enttäuschungen nahezu ausschließen.

Technik, Haptik und Optik – das steckt im Amazon Echo

Wer den Amazon Echo so anschaut, der wird vermutlich erst einmal nichts allzu Besonderes entdecken. Kompakt ist das Gerät allemal. Mit 235 x 83,5 x 83,5 mm dürfte der Echo wahrlich in jedem Haushalt seinen Platz finden. Da der Lautsprecher derzeit nur in Schwarz und Weiß verfügbar ist, sollte auch eine stilgerechte Integration in das heimische Ambiente selbst für technikaffine Feng-Shui-Freaks keinerlei Problem darstellen.

Inneres vom Amazon Echo
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Rein optisch lässt sich natürlich über Geschmack streiten. Zumindest der LED-Leuchtring, der Auskunft über den Betrieb des Lautsprechers gibt und als Lautstärkeregler fungiert, macht aber einiges her. Ansonsten hat Amazon eher auf eine rudimentäre Steuerung gesetzt. Ist ja auch klar, immerhin soll der Echo mit der Stimme gesteuert werden. Zumindest ein Reset-Knopf auf dem Boden sowie eine Aktions- und Mikrofontaste sind auf dem zylindrischen Lautsprecher zu erkennen.

Die 10-stündige Akkulaufzeit des Echo sollte ebenfalls ausreichend sein, falls man den Echo als mobilen Bluetooth-Lautsprecher einsetzen möchte. Ansonsten ist der Lautsprecher natürlich an die Stromdose zu Hause angeschlossen. Wer möchte, der kann den Echo auch mit seinen Kopfhörern oder mit anderweitigen Geräten über Bluetooth verbinden. Dies funktioniert reibungslos.

Was den Klang anbelangt, müssen allerdings Abstriche gemacht werden. Mit High-End-Bluetooth-Lautsprechern kann der Amazon Echo klanglich nicht mithalten. Zwar kommt der Echo mit einem omnidirektionalen Klang daher und sendet Radialwellen aus, wodurch der Ton unabhängig vom Standort immer auf dieselbe Weise wahrgenommen wird, allerdings dominiert der Bass doch sehr und Höhenübersteuerungen führen dazu, dass der Echo zwar einen ordentlichen Klang erzeugt, für echte Musikliebhaber aber eher weniger zu empfehlen ist.

So nehmt Ihr den Amazon Echo in Betrieb

Wer sich eher als Technikmuffel entpuppt und bereits beim Herunterladen von Apps schwertut, der muss beim Echo keine große Sorge haben. Die Inbetriebnahme des Amazon-Lautsprechers läuft ebenfalls äußert simpel ab und ist bereits in wenigen Minuten erledigt.

  1. Amazon Echo an die Steckdose anschließen.
  2. Alexa-App auf das Smartphone herunterladen. (Die App ist selbstverständlich kostenlos in allen bekannten App-Stores erhältlich.)
  3. Amazon Echo mit dem WLAN-Netzwerk verbinden. (Suche erfolgt automatisch, WLAN-Passwort müsst Ihr individuell eintragen.)
  4. Fertig

Fazit zum Amazon Echo

Mit dem Echo dringt Amazon allmählich in die Welt der Smart-Home-Technologie vor. Getarnt als Lautsprecher mit zahlreichen Apps kann zweifelsohne behauptet werden, dass Amazon versucht, Smart-Home-Technologie endlich salonfähig zu machen. Angesichts der Tatsache, dass Smart Homes bereits in einigen Jahren den Wohnalltag dominieren werden, dürfte es der richtige Schritt sein, den Amazon Echo bereits 2016 auf den Markt gebracht zu haben.

Denn von Perfektion kann noch lange keine Rede sein. Zwar macht der Echo bereits vieles gut, aber hat noch immer mit den Sprachhürden zu kämpfen, die auch bei anderen Sprachsteuerungssystemen noch zu beobachten sind. Dies soll allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Echo als multifunktionaler Lautsprecher vor allem bei technikaffinen Personen gewiss für Freude sorgen wird.

Wann kommt der Google Home?

Logisch, dass sich Google nicht lange bitten lässt, wenn es um Konkurrenz zu Amazon geht. Etwas werden sich Fans des Suchmaschinengiganten aber dennoch gedulden müssen, denn das Echo-Pendant mit dem Namen „Google Home“ soll in Deutschland erst im Frühjahr erscheinen. Allzu viel ist über den Google-Lautsprecher bislang auch noch gar nicht bekannt. Klar ist aber, wie der Home aussehen wird.

Google Home
Bildquelle: madeby.google.com
Kosten soll das Google-Gerät 116 Euro. Damit wird der Lautsprecher schon einmal um einiges günstiger zu haben sein als der Amazon Echo.

Ein Preisunterschied von 54 Euro wird für manch einen Käufer womöglich zum entscheidenden Kriterium werden, wenn Google es schafft, den Home an den Funktionsumfang des Amazon Echo anzupassen. Doch davon ist gewiss auszugehen. Womöglich lockert Amazon die Preisschraube aber noch nach dem Release des Google Home.

Was den Funktionsumfang anbelangt, wird der Home ebenso wie der Echo als Lautsprecher und Sprachsteuerungs-Device fungieren. Der aus dem iPhone gewiss bekannte Google Assistant wird dann auch mit an Bord sein und die Befehle des Home-Besitzers entgegennehmen. Dass die Künstliche Intelligenz beim Suchmaschinenprovider natürlich auf eine deutlich umfangreichere Datenbank zurückgreifen kann, als es der Amazon Echo vermag, dürfte klar sein.

Ob sich dies am Ende auch positiv auf die Sprachsteuerung auswirkt, das bleibt allerdings noch abzuwarten. Bereits jetzt dürfte indes klar sein, dass der Google Home zumindest optisch als Verlierer aus dem Rennen geht. Denn ein Schmuckstück ist der Google-Lautsprecher ganz gewiss nicht.

Ebenfalls gespannt darf man sein, was Apple liefern wird. Denn auch der Elektronikkonzern kündigte an, einen Lautsprecher für die Smart-Home-Steuerung auf den Markt bringen zu wollen. Apple hinkt allerdings nich weit hinterher und bislang ist noch nicht einmal ein möglicher Name für den Apple-Lautsprecher bekannt. Vorerst dürfte Amazon also das Rennen machen. In Sachen Smart-Home-Devices bleibt es 2017 also spannend.

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